Das Einfamilien-Wohnhaus liegt an einem Ort der Stille, des Nachdenkens und der Intimität, den man auf einem Weg durch die Enge eines kleinen Tals zwischen den angrenzenden Weinbergen und Waldflächen erreichen kann, in Verbindung zum Rotweinwanderweg in stark geneigter Hanglage und mit einer Erschließung von Nord-Osten her. Ein durchgehender Baukörper mit Einschnitten in der Fassade, Vor-und Rücksprüngen durchtrennt das Gelände und verwischt die Grenzen zwischen Weinberg, Unterholz, privater Gartenfläche und Wohnung. Ein vor dem Haus gelegener Bio-Pool verstärkt mit seiner Geometrie die Ausrichtung und Lage des Gebäudes und unterstreicht diese. Das Konzept des Entwurfes beruht auf einer kontroversen Dualität, die das Bedürfnis der Bewohner nach Funktionalität und absoluter Privatsphäre sowie dem Wunsch, das Haus in eine ikonische Hülle zu formen, um ein Statement zur Umgebung zu setzen. Die Struktur des Gebäudes besteht aus einem massiven Baukörper und findet in anlehnend an einen Bau der Klassischen-Moderne Beachtung. Öffnungen mit Blick auf die Straße treten an der Nord-Ost und der Nord-West Seite selten auf. Wenn sie jedoch erscheinen, neigen sie dazu, Einsicht abzuhalten und Sonnenlicht in den Innenraum gelangen zu lassen. Die süd-westlich orientierte Fassade wird großflächig „aufgerissen“, um die Natur und die Aussicht ins Ahrtal zu erfahren. Bei normal geschnittenen Räumen, wie sie auch bei den lokalen Standards zu finden sind, besteht die Absicht des Entwurfs darin, maximale Funktionsflexibilität zu bieten, in dem mehrere Wege eingeführt werden, um eine kontinuierliche Kommunikation zwischen verschiedenen Räumen in der Horizontalen als auch in der Vertikalen ohne Unterbrechungen zu ermöglichen. Das Haus wird als Ganzes betrachtet, das aus wechselnden Bedingungen besteht, die auf den verschiedenen Aktivitäten beruhen und sich im Laufe des Tages auflösen. Das Gebäude wird über eine aussen liegende Stahltreppe mit Basaltstufen erschlossen, so daß sich der Nutzer sofort im Erdgeschoss befindet, um so über den Garderobenbereich von einem großen Wohn- und Essbereich empfangen zu werden. Die innere Anordnung dreht sich um die zentral gelegene, einläufige mit Eichenholz- Dielen belegte Treppe von der aus alle Räume des Hauses erschlossen werden. Über diese gelangt man hinauf zum Privatbereich mit den Schlafzimmern, welche jeweils einen Zugang zu den Sanitärzellen besitzen und ins Souterrain, indem sich die für das Haus benötigten funktionalen Bereiche befinden. Das Erdgeschoß und das Obergeschoß sind durch einen langen Deckenschlitz parallel zur Treppe verbunden. Diese Struktur vereinbart geschlossene und offene Räume, die ineinander übergehen. Das Gebäude wurde entworfen, um die Schönheit der Umgebung und den spezifischen Kontext zu erkunden, zu beantworten und zu verstärken. Das Haus ist ein Ort, um dem Druck der Stadt zu entfliehen und eine Plattform, um die Natur und den somit erfahrbaren, dramatischen Wechsel der Jahreszeiten zu erleben. Um den Zusammenhang Architektur-Außenanlagen zu unterstützen, konnte mit dem Gartenbauer „Peter Berg Gartendesign“ ein namhaftes Unternehmen gewonnen werden.
Planungsbeginn: 7/ 2015 Bauzeit Wohngebäude: 5/2016 – 11/2017 Bauzeit: Aussenanlagen/Pool: 8/2017 – 9/2018
Wohnfläche: 235qm Nutzfläche: 55qm Grundstücksgröße: 869qm
Wände: Stahl-Beton und Leichtbeton-Mauerwerk; Fassadenoberfläche: Kalk-Zementputz, eingefärbter Oberputz; Innenwandoberflächen: Kalk- Gipsputz, weiß gestrichen; Bodenbelag: Fliesenbelag, Holzdielenbelag; Deckenuntersichten: Kalk- Gipsputz, weiß gestrichen; Fenster: Holz-Aluminium-Rahmen, grau DB 703, flächenbündig, Widerstandsklasse RC2 (N); Dachabdichtung: bituminöse Abdichtung teilw. mit extensiver Begrünung; Heizung: Holzpellet- Technik inkl. Solarkollektorflächen und dezentraler Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung; Zusätzliche Haustechnik: Festbrennstoff-Ofen, Photovoltaikanlage;
„Architektenkammer „Rheinland-Pfalz“, Virtueller Tag der Architektur, https://www.diearchitekten.org/main-menue/tag-der-architektur/quicklinks/tag-der-architektur-2020/programm/